Fort IX "Brunner"

Bearbeitung nach Quellenmaterial - Autor: Tomasz Trojnar

 

Das Fort IX "Brunner" wurde 1896 fertig gebaut und zur Verfügung gestellt. Einst lag es im Ort Ujkowice, heute befindet es sich in den Verwaltungsgrenzen der Stadt Przemyśl. Dieses zentralisierte Panzerhauptfort mit einer zweiten Umwallungslinie ist dem Panzerfort "San Rideau" in Bolestraszyce sehr ähnlich. Das Fort wurde zum Andenken an den General Maurycy von Brunner benannt, einem der Baudirektoren der Festung Przemyśl und Ingenieur, der viele Fortifikationswerke in der ganzen Welt geschaffen hat. Ein charakteristisches Merkmal seiner Fortifikationen war eine starke Ausrüstung im Verteidigungswerk. Das Fort hatte 4 Panzertürme mit Mörsern 150 mm auf der Betondecke der Kasernen platziert, 3 Haubitzen 150 mm, schnellschießende Kanonen 80 mm in Kaponnieren sowie Mörser 240 mm. Die Betondecke des Forts war von 2 bis 3 m dick. Neben Panzerstellungen für Kanonen gab es im Fort Panzerstellungen für Feuerleitung und Überwachung des Vorfelds, was ermöglichte, das Geschützfeuer entsprechend zu leiten, auch wenn das Fort selbst unter Artilleriebeschuss stand. Das Fort war mit einer elektrischen Installation zur Beleuchtung der Innenräume ausgestattet. In den Innenräumen des Forts funktionierten Aufzüge zur Munitionslieferung bis zu den Kampfstellungen sowie ein Ventilationssystem zur Beseitigung von Pulvergas und zur Versorgung frischer Luft für die Besatzung. Die Ausrüstung ergänzten zusätzlich das Telefon und der Scheinwerfer zur Beleuchtung des Vorfelds. Die Betondecken des Forts und der Kasematten wurden mit einer 50-60 cm dicken Erdeschicht bedeckt, um die Wirkung der Geschosssplitter auszugleichen.

Bei der dritten Belagerung der Festung stand das Fort unter starken Beschuss der deutschen Mörser, ähnlich wie das nahe gelegene Fort X "Orzechowce", infolge dessen es stark zerstört wurde. Heutzutage sind im Fort IX „Brunner“ Festungsgraben, Umwallung, Bereitschaftsraum sowie Überreste der Galerie erhalten geblieben. Im Jahre 1993 wurde im Fort die 4 Tonnen schwere Panzerkuppel von dem Beobachtungsturm gefunden. Sie befindet sich jetzt im Nationalmuseum der Region Przemyśl.

 

Textbearbeitung: Jacek Dzik

Bibliografie und Quellenmaterial:

Forester Franz - Twierdza Przemyśl, Warszawa 2000 r.
Idzikowski Tomasz - Forty Twierdzy Przemyśl, Przemyśl 2001 r.
Idzikowski Tomasz - Twierdza Przemyśl
Mini przewodnik, Przemyśl 2005 r.
Różański Jan - Forty Twierdzy Przemyśl, Przemyśl 1980 r.