In den Jahren 1854-1855 wurde auf dem Hügel zwischen zwei Orten Ostrów und Kuńkowce eine Schanze Nr. 2 aus Holz und Erde erbaut. Im Jahre 1887 wurde die Schanze umgebaut und Batterie 4 "West" genannt. Das österreichisch - ungarische Ministerium für Krieg hat im Jahre 1899 in einer Verordnung empfohlen, statt der Schanze 4 ein neues Fort zu errichten. Diesmal wurde es als Fort VII½ "Tarnawce" bezeichnet. Die Bauarbeiten wurden wohl in den Jahren 1901-1902 durchgeführt. In der zweiten Eroberung der Festung Przemyśl wurde das Fort teilweise gesprengt. Im Frontalbereich wurde der Graben von einer den Festungsgraben teilenden Grabenkaponniere verteidigt. Im Schulter- und Kehlbereich ist der Graben viel niedriger und im Kehlbereich auch von einer Kaponniere verteidigt. Eingeschossige Kasernen, deren Wände aus Ziegeln und Decken aus Stahl und Beton gebaut wurden, lagen im Kehlbereich des Forts. Über den Kasernenflanken wurden zwei Traditoren erbaut, jeder Traditor wurde mit zwei Kanonen 80mm M98 ausgerüstet. Von den Kasernen gibt es Zugang über eine Poterne zu einem kleinen Bereitschaftsraum mit Ausgängen auf den Wall und weiter zu der Kaponniere im Graben. Auf dem Wall gab es Infanteriestützpunkte. Die Hauptaufgabe des Forts war, zwei Verkehrswege dem Tal des Flusses San entlang, unter Beschuss zu nehmen. Der eine Verkehrsweg führte von Przemyśl nach Krasiczyn, weiter nach Sanok und Ungarn und der zweite nach Dubiecko und weiter nach Westen in Richtung Krakau. Das Fort flankierte außerdem das Vorfeld der Forts VII "Prałkowce" und VIII "Łętownia" mit seinem Feuer, besonders das Tal, in dem der Ort Łętownia liegt. Von den Infanteriestützpunkten wurde nur das Vorfeld des Forts "Tarnawce" beschossen.
Textbearbeitung: Sławomir Hanus
Fotos: Łukasz Bargieł