Fort I "Salis Soglio"

Bearbeitung nach Quellenmaterial - Autor: Tomasz Trojnar

 

Mit dem Bau des Forts I "Salis-Soglio" in Siedliska hat man am 16. November 1883 begonnen, 1986 war es fertig gebaut. Das Fort ist ein Artilleriefort mit einem Wall. Es wurde als ein Panzerfort geplant, aber nach Kostenreduzierung hat man auf zwei Panzertürme verzichtet und offene Artilleriestellungen gebaut. Das Fort wurde nach dem Bauleiter Baron Daniel Salis Soglio benannt. Auf dem Grundriss einer Bastion gebaut, wurde das Ganze mit einem trockenen Festungsgraben umschlossen. Die Fortifikation hat vier Haupthöfe: Kehlhof, Zentralhof, rechten und linken Hof, an denen Kasernen liegen. Das Fort verfügte u.a. über Übernachtungsräume für Fortbesatzung , zwei Küchen, zwei Brunnen, Krankenkammer, Wachtraum mit Arrestzelle, Lebensmittellager und Telefonzentrale. Als Ausrüstung wurden, in der ersten nicht reduzierten Version, vier Kanonen 12 cm auf zwei Gruson-Türmen installiert , sieben Kanonen 12cm M61, sechs Kanonen 15cm M61, vier Mörser 24cm und 12 Kanonen 12cm M59 vorgesehen. Auf Grund der Baukostenreduzierung hat man auf Gruson-Türme verzichtet und das Fort stattdessen mit offenen Feuerstellungen mit vier Kanonen 12cm M61 ausgestattet. Die Munition wurde mit Hilfe von sechs Munitionsaufzügen auf die Wälle geliefert, die Kanonen wurden mit Geschützaufzug transportiert. Der Festungsgraben wurde von drei Kaponnieren verteidigt.

Das Fort ist ein Teil der so genannten „Befestigungsgruppe Siedliska“ zu der auch vorgelagerte Forts der zusätzlichen Verteitigungslinie, gebaut am Vorfeld des Forts I (Gebiet der heutigen Ukraine) gehören: I/1”Łysiczka”, I/2 „Byków”, I/3 „Pleszowice”, I/4 „Maruszka Las”, I/5 „Popowice”, I/6 „Dziewięczyce”.

Bei der ersten und zweiten Belagerung der Festung Przemyśl unterstützte das Fort mit seinem Feuer die Kampfhandlungen der „Befestigungsgruppe Siedliska“, wo starke Kämpfe durchgeführt wurden. Hier stationierte auch das Kommando des Verteidigungskreises VI/2.

Nach verlorenen Kämpfen bei Rawa Ruska der 2., 3. und 4. Armee unter Führung von General Conrad sicherte und schützte das Fort vom 12. bis zum 16. September 1914 den Rückzug der Soldaten nach Westen. An den Tagen vom 5. bis zum 8. Oktober 1914 schlug es zahlreiche massierte Angriffe russischer Truppen unter Führung von General Szczerbaczew zurück. Das Fort wurde bei der Kapitulation der Festung im Jahre 1915 zum Teil gesprengt und nach 1945 zum Teil abgerissen.

 

Textbearbeitung: Jacek Dzik

Bibliografie und Quellenmaterial:

Forester Franz - Twierdza Przemyśl, Warszawa 2000 r.
Idzikowski Tomasz - Forty Twierdzy Przemyśl, Przemyśl 2001 r.
Idzikowski Tomasz - Twierdza Przemyśl
Mini przewodnik, Przemyśl 2005 r.
Różański Jan - Forty Twierdzy Przemyśl, Przemyśl 1980 r.

Fotos: Dariusz Strycharski